Der Qualitätsmanagement-Beauftragte: eine Rolle mit Allroundfunktionen
Das QM hat sich, aus seinen Anfängen als feststehende Produktüberprüfung betrachtet, längst zu einem Prozess entwickelt, in dem viele Faktoren einbezogen werden: Abläufe, Kundenzufriedenheit, Lieferantenbewertung, Kontrolle und KVP – um nur einige zu nennen. Im selben Maße haben sich auch die Rolle und das Tätigkeitsfeld des QM-Beauftragten gewandelt: vom statischen Kontrolleur zu einer Kraft, die viele Fäden in ihrer Hand vereint. So gehören die Koordination und die Überwachung des Erfolges der QM-Maßnahmen, die Weiterentwicklung des QM-Systems und die Verbindung zwischen den Abteilungen und der Geschäftsleitung zu den Aufgaben des Qualitätsmanagement-Beauftragte.
Seine Rolle ist also eine sehr zentrale und für den Erfolg des QM mitentscheidend. Die folgende Aufzählung vermittelt einen Eindruck seiner Aufgaben und Verantwortlichkeiten:
- Er setzt das Management bzw. die Initiierung der Prozesse und Projekte, die zur Umsetzung der ISO-Normen gehören, in Gang.
- In Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung entwickelt und bewertet er die Qualitätsziele des Unternehmens.
- Die Realisierung der strategischen Herangehensweise in allen Abläufen unterliegt ebenfalls seiner Verantwortung.
- Er lenkt und pflegt die QM-Dokumentation.
- Die Durchführung interner Audits fällt ihm ebenfalls zu.
- Er unterstützt die Abteilungen und die dortigen Verantwortlichen bei der Kontrolle ihrer Abläufe und der Suche nach Verbesserungspotential.
- Analysen und Korrekturen festgestellter Fehler werden durch ihn erstellt, idealerweise in Kooperation mit den jeweiligen Abteilungen.
- Er bereitet die Zertifizierungsaudits vor und koordiniert deren Ablauf.
Für die Punkte 1 bis 4 gilt: Der Qualitätsmanagement-Beauftragte führt diese Aufgaben nicht allein durch, sondern in Zusammenarbeit und unter Einbeziehung der beteiligten Mitarbeiter bzw. der Geschäftsleitung. Seine Rolle ist nicht die des alleinigen Ideengebers – je mehr Impulse von den Mitarbeitern kommen, desto besser. Der Qualitätsmanagement-Beauftragte ist gewissermaßen die „Zentrale“, in der alle Fäden zusammenlaufen und für den Fortgang der Prozesse in neue Richtungen gelenkt werden. Auch die praktischen Tätigkeiten, etwa die Sammlung von QM-relevanten Dokumenten, werden von den einzelnen Mitarbeitern vor Ort durchgeführt.
Es wird also deutlich, welche elementare Bedeutung der Qualitätsmanagement-Beauftragte im Unternehmen besitzt. Er muss seinen Betrieb sehr gut kennen – auch und im besonderen Maße die verschiedenen Abteilungen und ihre Schnittstellen – und über umfassende fachliche und menschliche Kompetenzen verfügen, um seiner Position gerecht zu werden. Die Wahl bzw. Ernennung des Qualitätsmanagement-Beauftragten, die durch die Geschäftsleitung erfolgt, darf also nicht dem Zufall überlassen werden. Ferner ist wichtig, dass er für seine Aufgaben, die parallel zu seiner eigentlichen Arbeit anfallen, ausreichende zeitliche und materielle Ressourcen erhält.